Samstag, 14. Juli 2012

Tag der Geschichte Teil 2 Tag 74 (14.07.2012)


heute gefahrene Kilometer mit dem Rad 112
gesamt mit dem Rad gefahren 4484 km
Gesamtstrecke bisher: ca. 4815 km 
davon gelaufen 331 km



Gestern kurz vor Mitternacht wäre eigentlich noch ein Feuerwerk im Hafen von Grandchamp zu sehen gewesen, doch wegen des anhaltenden Regens und weil ich eh schon am Frieren war, habe ich es mir nur angehört. Auch war es tatsächlich nicht zu meinen Ehren, sondern einfach um damit in den Nationalfeiertag Frankreichs hineinzufeiern.
Auch die extrem lauten Feieraktivitäten einiger Anwohner konnten meinen Schlaf nur kurzfristig stören, sodaß ich heute Morgen recht ausgeruht erwache und eigentlich in den Tag starten will.
Leider macht mir der extreme Seewind einen Strich durch die Rechnung.
Der schiebt nämlich im Fünfminutenabstand Regenschauer über mich hinweg.
Nach einer Stunde lässt es langsam nach und ich packe schnell das nasse Zelt ein und breche auf.
Zu meinem Glück bleibt es erst mal trocken und ich kann die ersten Kilometer unbeschadet zurücklegen.
Trocken erreiche ich mein erstes Ziel: Pointe de Hoc, eine der größten Abwehrstellungen der Deutschen um die Küste zu sichern.

Gleich weiter geht es dann zum wenige Kilometer entfernten Omaha Beach. Hier ist einer der Strandbereiche zwischen der ansonst eher mit Steilküste versehenen Normandie, an welcher amerikanische Truppen am D-Day, dem 06. Juni 1944, angelandet sind. Da um diesen geographischen Bereich bei der Rückeroberung der französischen Gebiete wohl die meisten amerikanischen Soldaten gefallen sind, ist es auch nicht weit bis zum Amerikanischen Militärfriedhof.
Den besuche ich als nächstes. Als ich die dortige Ausstellungshalle besuchen will komme ich mir plötzlich vor wie bei der Einreise in die USA.
Wie bei einer Flughafenkontrolle müssen alle metallischen Gegenstände in eine Schale gelegt und die Jacke muss ausgezogen werden. Was die da gesucht haben ist mir unklar. Mein Leatherman war zumindest kein Grund für eine Beanstandung.

Auf dem eigentlichen Friedhof stehen fast 10.000 Kreuze und einige jüdische Sterne. Eben so, wie man es aus vielen amerikanischen Spielfilmen kennt.

Weiter führt mich mein Weg vorbei an Arromanches, wo noch immer riesige Betonquader im Meer liegen, um damals das Vordringen von Booten an die Küste zu verhindern.
Vor am Goldbeach gelange ich nach Courseulles, unweit von Junobeach, Landungsstrand Kanadischer Truppen.
Hier im Ort findet man das entsprechende Museum der Geschehnisse aus kanadischer Sicht.

Eigentlich wollte ich noch einen Blick auf den englischen Militärfriedhof werfen, doch die bescheidenen Engländer waren auch mit der Ausschilderung so zurückhaltend,  dass ich kurzerand dran vorbeigefahren bin.

Das ist jedoch nicht schlimm. Kurze Zeit später komme ich nach Benouville. Dieser Ort, am Mündungsbereich der l'Orne gelegen, besitzt eine außergewöhnliche Hebebrücke, welche ebenfalls nach der Landung der Alliierten schwer umkämpft war. Britische Fallschirmspringer eroberten hier die Pegasusbrücke
und stellten so einen weiteren Zugang ins Hinterland für die Befreiung Frankreichs sicher.
Im nahe gelegenen Museum wurde extra eine etwas kleinere Nachbildung dieser Brücke errichtet um wohl Besuchern das entsprechende Gefühl beim Überqueren vermitteln zu können.

Ich kann jedoch nur einen kurzen Blick von Außen auf das Gelände werfen, da es schon später ist.

Ich erreiche gegen 19:00 Uhr Cabourg um hier für heute Stop zu machen. Leider muss ich dabei feststellen, dass alle drei Campingplätze nur für Minihausnutzer gedacht sind und muss noch ein paar Kilometer weiter fahren.
Im Nachhinein gar nicht so schlimm. Ich finde einen Campingplatz in Strandnähe und bekomme sogar einen Platz auf einer Gerader mit Sehblick zugewiesen.
So kann ich beim Abendessen die Sonne im Meer untergehen sehen.

Morgendlicher Blick über den Fischerhafen von Grandcamp
Jetzt hoffe ich nur noch, dass sich das Wetter hält und ich auch Morgen wieder etwas mehr Sonnenschein abbekomme. Die Nacht ist seit langem mal wieder sternenklar und kühl. Doch das hat ja hier an der Küste nichts zu sagen.

Denkmal der Amerikaner auf Deutschem Flagbunker
Amerikanischer Militärfriedhof

Kreuz an Kreuz...

Landungsboote und Geschütze
Juno Beach Landeplatz der Canadischen Aliierten Truppen

Wasserturm, schon wieder

Landungsplatz der Amerikanischen Truppen am D-Day

Betonsperren gegen eine Invasion am Strand von Arromanches

Landungsbrücke
Pointe le Hoc- Blick auf Flagstellungen und Bombenkrater

Omaha Beach

Pegasus Brücke bei Benouville


Pegasusbrücke

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