Sonntag, 10. Juni 2012

Manchmal geht einfach nichts mehr... Tag 40 (10.06.2012)


Heute humpelnd von Villava nach Cizur Menor
Heutige Etappe: 
gehumpelte Kilometer 12, gesamt gelaufen 74 km 
Gesamtstrecke bisher: ca. 2860km  
davon mit dem Rad 2786 km.

Nachdem sich der Saarländer und einziger Mitschläfer im Raum mit 8 Stockbetten bereits um halb Sieben aus dem Staub gemacht hat, konnte ich mich noch so oft wälzen und doch nicht mehr einschlafen.
So machte ich mich ans aufstehen und nochmalig Aussortieren meines Rucksackes. Die gestrigen Rückenschmerzen zeigten mir, dass ich hier noch dran arbeiten muss.
Wieder fliegen einige Dinge weg. Doch da muss unbedingt noch mehr gehen.

Nach einem echten Sparfrühstück geht es wieder auf die Strasse. Und schon spüre ich wieder all die Stellen, welche mich daran erinnern, wie toll es doch mit dem Fahrrad war. Und dabei habe ich mich doch so auf das Wandern gefreut.

Es hilft alles nichts. Ich muss weiter und halte mich Richtung Pamplona. Durch weitere verschlafene Vorortviertel und vorbei an geschlossenen Geschäften.
Zum Glück ist der Jakobsweg prima ausgeschildert. So gelange ich bis nach Pamplona, welches auf einem kleinen Hügel, umgeben von einer massiven Befestigunganlage liegt. Auch dort erwacht das Leben zwischen den hohen Häuserzeilen erst langsam. Nur die Bäcker und Presse- und Tabakläden haben schon auf.
So bewege ich mich weiter durch die erwachende Stadt und gelange mit Hilfe netter Einwohner, welche einem armen Pilger gerne den Weg zeigen bis an den südwestlichen Stadtrand.
Im dort gelegenen Uni-Viertel bekomme ich sogar einen weiteren Stempel für meinen Pilgerpass.

Während einer kleinen Verschnaufpause untersuche ich meine Füße und muss einsehen, dass sich meine Blasensituation nicht verbessert hat. Im Gegenteil.
Die nächsten zwei Kilometer und die Schmerzen im Rest meiner Beine machen klar, dass es heute auf gar keinen Fall weitergehen kann. Schon gar nicht über den vor mir liegenden Berg, bei welchem ich mal eben 330 Höhenmeter meistern müsste.
Ich nutze die Chance einer Herberge, welche bereits um 12:00 Uhr öffnet und bin für heute dort der erste Gast. Fast habe ich ein schlechtes Gewissen. Doch nachdem ich mitbekomme wie schnell und früh sich die kleine Herberge füllt, kann ich getrost ein Sonntagnachmittagsschläfchen halten.

Gegen eine Spende kann man sich am Kühlschrank bedienen und so mache ich mir ein kleines Mittagessen.

Am Abend gibt es noch eine kleine Pilgermesse auf Latein in der neben an liegenden Kirche. Die gehört dem Orden der Malteser, ebenso wie die Herberge.

Möge die Nacht meinen Beinen neue Kraft geben...

Immer der Muschel nach


Blick in mein heutiges Schlafzimmer


Sonntagsfrühstück



Morgens durch Pamplona



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