gesamt gelaufen 331 km
gesamt geradelt 2845 km
gesamt geradelt 2845 km
Gesamtstrecke bisher: ca. 3176 km
Diesen Sonntag Morgen beginne
ich entspannt und bin mit einer der letzten, welche die Herberge verlassen.
Wieder ein mal mehr humpeln als gehen. Heute jedoch macht es mir ein bisschen
weniger aus als die Tage zuvor.
Ich habe den gestrigen Tag
und die weite und öde Meseta zum Nachdenken genutzt.
Da sich der Zustand meiner
blasengequälten Füße einfach nicht zu bessern scheint, sondern eher die Gefahr
besteht, dass es zu gravierenden Entzündungen kommt, musste eine Entscheidung
her.
In meinem derzeitigen Tempo,
würde ich Santiago erst sehr viel später erreichen und die Chance gar noch
Finisterre zu erreichen eher unwahrscheinlich werden.
Ich hatte also die
Möglichkeit meine Reise abzubrechen oder zu beschleunigen.
Wie oft auf diesem Camino
kommen einem seltsame Winke zur Hilfe.
Da natürlich eine Fortführung
derzeit ohne eigenes Zutun nicht in Frage kam, lag das Zurücklegen der
restlichen Strecke
mit einem Fahrrad nahe. Doch
meines steht über 300 Kilometer entfernt in St-Jean-Pied, auf der anderen Seite
der Pyrenäen.
Wo bekomme ich ein
gleichwertiges her?
Als ich jedoch am gestrigen
Morgen so in Ort komme um die dortige Kirche abzulichten, stosse ich auf eine
Pilgern mit einem klaprigen Hollandrad. In diesem Moment verfestigte sich mein
Entschluß.
So verbrachte ich bereits
gestern die Zeit beim Passieren der kleinen Orte am Wegesrand die Zeit damit
die Bewohner nach einem käuflichen gebrauchten Rad zu fragen. Leider immer
vergeblich.
Bis ich heute Morgen nach
weiterem langen Fragen in Fromista bei einem kleinen Lädchen , wo hauptsächlich
Andenken verkauft werden, fündig wurde.
Der Besitzer fuhr extra noch
los und brachte mir nach einer quälenden Wartezeit ein älteres Mountainbike.
Es war zwar kein Rad, mit
welchem ich sonst liebäugeln würde, doch es sieht wie ein Rad aus und fährt
sich auch so.
Schnell wurden wir uns über
den Kaufpreis einig. Da es in diesem kleinen Laden auch noch ein paar
Zubehörteile gab erwarb ich noch einen Gepäckträger, ein Schloß, ein Flickzeug
und ein starkes Gummiband mit Haken.
Der Ladenbesitzer überließ
mir noch einen alten Karton in welchen ich schon mal die schwereren Teile
meiner Ausrüstung packen konnte. Gepäckträger mit Hilfe von Freund Ledermann
angebaut, Karton festgezurrt, Rucksack auf und los ging es.
Ihr könnt Euch gar nicht
vorstellen was das für ein tolles Gefühl war.
Die Kilometer, welche ich
vorher mühsam gehumpelt bin fliegen nun so dahin.
Auch wenn bei bis zu 40 Grad
in der Sonne eine Kühlung durch den Fahrtwind nicht mehr zu erwarten ist, so
reicht alleine schon das Weg schneller gemeistert werden kann.
Die Meseta mit ihren hohen
Temperaturen ist nun echt zu spüren. Die heiße Luft ist wie zum Schneiden.
Die absulote Steigerung ist
ein Strecke von
ca. 16 Kilometer durch eine
Gegend ohne größere Bäume, Wasser oder irgend etwas bewohntem. Fast wie eine
kleine Wüste.
Ich bedauere schon die Pilger
zu Fuß, welche bestimmt drei schweisstreibene Stunden brauchen, während ich
vielleicht bei den knapp 40 Grad mal eine Stunde.
Den Rest der heutigen Strecke
schneide ich mich durch die Hitze bis nach Sahagún.
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Neue Perspektiven |
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Anfang der dürren und heißen Strecke |
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Das nächste Dorf: Wie im Western |
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Der Camino aus meiner neuen Sicht |
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Mein neuer Begleiter |
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Staustufen des Kanal de Castilla |
HI. Hab ich gebraucht bis ich "Ledermann" verstand.
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