Montag, 11. Juni 2012

Mit neuen Kräften... Tag 41 (11.06.2012)

Heutiger Fußmarsch von Cizur Menor nach Puente la Reina 
Heutige Etappe: 
gelaufene Kilometer 18, gesamt gelaufen 92 km 
Gesamtstrecke bisher: ca. 2878km  
davon mit dem Rad 2786 km.



Während ich gerade im Supermarkt mein Essen für heute Abend und die nächsten Tage eingekauft habe fing es, wie leider auch vorhergesagt, an zu regnen.
So hier im Trockenen verharrt nutze ich die Gelegenheit meinen heutigen Blogbeitrag zu formulieren.

Mittlerweile hat sich etwas herauskristallisiert, dass man als Pilger die Uhren etwas anders stellen muß.
Hier beginnt, in einer normalen Herberge, das Leben definitiv um 6:00 Uhr.
Bis acht/neun Uhr müssen die Pilger spätestens wieder aus dem Haus raus sein.
Schließlich soll die Herberge wieder fit sein für den nächsten Schwung Pilger, welcher bereits oft ab 12:00 schon wieder beginnt aufzuschlagen.
Da viele oft schon ab sechs auf der Strecke sind, meist wegen der Kühle des Morgens oder um auch ja einen Platz in der anvisierten Herberge zu ergattern, sind diese nach sechs Stunden oft schon am Ende ihrer Strecke oder eben Kondition.

Ich verlasse nach einen Kakao und ein paar Keksen gegen halb acht die Herberge und mache mich auf den Weg zum heutigen Gipfel.
Gestern hatte ich ihn noch gescheut, doch heute gibt es kein zurück.

Es gilt dieses Mal 330 Höhenmeter bis auf 770 Meter Höhe zu bewältigen. Zum Glück ist es wechselhaft bewölkt, dass es nicht nur knalle Sonne gibt. Geht es die ersten 200 Höhenmeter noch gut, so macht der durch den Regen der letzten Nacht matschig Boden im oberen Bereich das Gehen schwer.
Der Aufstieg verlief ganz gut. Die Schmerzen in den Muskeln und im rechten Knie haben sich über Nacht gelegt.
So bleiben nur die Blasen an den Füssen und mein linkes Knie, welche mir das Gehen erschweren. Besonders der Abstieg und die restlichen 10 Kilometer sind schrecklich. 
Dieses muss sich auch eine nette junge Koreanerin gedacht haben, welche mir eine ihrer Kniebandagen für die letzten vier Kilometer anbietet. Erst zögere ich, will ich doch nicht ihr Schmerzen zuweisen
 Nachdem sie mir versichert, dass sie sie wirklich entbehren kann nehme ich sie dankend an. Und sie rettet mir damit den Rest der Strecke.
Heute geniesse ich den Luxus einer Herberge mit Sechsbettzimmern und eigenem Sanitärbereich in Puente la Reina.
Es ist erstaunlich wie sich die Herbergen unterscheiden.
Schaut Euch selber um: www.jakue.com

Blick vom Alto del Perdon

Blick zurück zur heutigen Prüfung

Wieder ein Mohnfeld am Wegesrand

Kette der Windkraftanlagen

Pilger aus Fleisch und Metall 
Skulpturen auf dem Alto del Perdon

Weg durch eine Mandelbaumallee


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