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Von Roncesvalles bis Villava |
Gesamtstrecke bisher: ca. 2848 km davon mit dem Rad 2786 km.
Pünktlich um 6:00 Uhr gehen heute Morgen im Schlafsaal meiner ersten Herberge die Lichter an. Während einige noch tapfer gegen das Bevorstehende ankämpfen und weiterschlafen oder sich schlafend stellen, nehmen das Geraschel und die Gesprächsfetzen vieler Nationalitäten zu. Gegen viertel nach sechs klettere auch ich aus meinem Stockbett und reihe mich in die Morgenprozedur ein.
Gegen halb acht ist alles gepackt. Schnell tausche ich noch mein Besteck gegen eine leichtere Gabel, welche ein anderer Pilger zurückgelassen hat. Noch ist mein Rucksack viel zu schwer und ich denke viel darüber nach, von was ich mich noch trennen könnte.
Dann geht es los und ich reihe mich wieder mal in die Schlange der Pilger ein, welche hier wohl tagtäglich aufbricht.
Recht schnell zieht sich jedoch alles in die Weite. Es hat halt doch jeder sein Tempo. Ich komme durch die ersten spanischen baskischen Bergdörfer, welche wirklich sehr adrett und sauber sind.
Zwischendurch geht es dann immer wieder durh Wälder und Felder, über Hügel und durch Täler. Nachdem ich noch nichts gefrühstückt habe freue ich mich auf das erste größtere Städtchen, welches ich nach ca. 20 Kilometern erreiche.
Leider muss ich dort feststellen, daß es sich bei den Steinchen, welche ich in meinen Schuhen vermutet habe um erste Blasen handelt.
Da es jedoch erst 12 Uhr ist entschliesse ich mich weiterzulaufen. Dass die nächste größere Herberge dieses Wochenende geschlossen hat hatte ich bereits Aushängen auf dem bisherigen Abschnitt entnommen. Nach weiteren sieben Kilometern also auf zur nächsten.
Mittlerweile spüre ich die ersten Blasen deutlich und weitere ebenfalls. Auch meine Knie melden sich schmerzhaft und der fällige Muskelkater sagt hallo.
Bergwandern ist eben kein Radfahren.
Jetzt könnte langsam die Herberge kommen. Im passenden Ort muss ich jedoch feststellen, dass dort gar keine ist. (Später erfahre ich, dass diese derzeit renoviert wird.)
So ein Mist. Mir tut alles unterhalb der Hüfte weh. Ich schleppe mich nun auf der Landstraße weiter, weil dort weniger Steigung und Gefälle sind.
Jetzt muss ich wohl weiter bis Pamplona. Eigentlich habe ich überhaupt keine Motivation mehr.
Zu meinem Glück entdecke ich in einem Vorort von Pamplona eine offene Herberge, welche ich sofort dankbar nehme.
Neben mir sind dort in dieser Nacht nur noch ein geschwätziger Saarländer und ein spanisches Pärchen.
Nach einer Dusche und zwei Stunden Schlaf besuche ich noch kurz den mittelalterlichen Markt, welcher dieses Wochenende hier gastiert, esse ein Stück Pizza und falle wieder ins Bett.
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Kirche mit Herberge in Rocensvalles |
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Mein Ziel ist noch weit |
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Waldwege |
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immer wieder |
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verschieden |
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Wundervolle Landschaft |
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