heute gefahrene Kilometer 68
gesamt mit dem Rad gefahren 3002 km
Gesamtstrecke bisher: ca. 3333 km
davon gelaufen 331 km
Nach dem gestrigen heissen
Tag versuche ich früh mit den Fusspilgern in den Tag zu starten. Ich gebe zu,
dass ich heute Morgen etwas Bammel vor der heutigen Strecke habe.
Denn heute gilt es den
höchsten Punkt des Caminos zu erklimmen und zu überwinden. Mit fast 1530
Höhenmetern auch eine kleine Herausforderung für Radfahrer, welche kein klappriges
altes Mountainbike fahren.
Bei noch kühlen Temperaturen
und im Schein meiner Fahrradlampe starte ich Richtung Berg.
Zum Glück geht es recht gut
voran. In einer der ersten Bars, viele sind schon ab 6 Uhr wegen der
vorbeikommenden Pilger geöffnet, gönne ich mir ein Glas frisch gepressten
O-Saft und fülle meine Getränkeflaschen wieder auf.
Dann geht es weiter nach
oben. Zum Glück steigt die Temperatur wegen der zunehmenden Höhe nicht so
schnell wie die Sonne. Nach dem letzten kleinen Örtchen diesseits des Berges
geht es noch ein paar Höhenmeter hinauf. Mit ein bisschen Schieben an den
steileren Stellen, so ganz traue ich der Kette meines orangen Esels nicht, sehe
ich plötzlich das das Cruz de Ferro, das Eisenkreuz in greifbarer Nähe vor mir.
Nach wenigen Metern bin ich
da und erblicke ehrfurchtsvoll ein kleines metallenes Kreuz auf einem großen
Holzpfosten. Dieser ist umgeben von einem riesigen Berg Steinen. Viele davon
von Pilgern mit Wünschen und Erinnerungen abgelegt. Leider liegen mittlerweile auch viele andere
Dinge dort, sodaß es mehr einer Müllkippe als einem Erinnerungsort gleicht.
Trotzdem lege auch ich dort
bescheiden mein Steinchen ab und denke an die Wünsche, welche ich damit
verbinde.
Eine Weile betrachte ich noch
den Rummel am Kreuz, welcher sich dort einstellt. Besonders, als die eine oder
andere spanische Radlergruppe dort aufschlägt. Doch dann reicht es mir und ich
mache mich wieder auf den Weg.
Noch eine kleine Steigung und
ich habe den höchsten Punkt erreicht.
Ab dann geht es auf einer
etwas sehr splittigen Straße 15 Kilometer bergab.
Zum Glück funktioniert meine
neue Hinterradbremse ganz gut und die vordere unterstützt.
So gelange ich letztendlich
an den Fuß dieser Erhebung bis nach Molinaseca.
Beim Durchqueren erblicke ich
zum ersten Mal eine Herberge, welche auch Betten im Freien stehen hat. Zum Glück
wollte ich hier nicht Halt machen.
Weiter geht es nach Ponferrada.
Auf den ersten Blick eine Stadt, welche nur aus siebenstöckigen Wohnsilos zu
bestehen scheint. Als ich jedoch endlich zum Stadtkern komme sieht es schon
netter aus. Besonders toll finde ich jedoch die dominiernde und gut
restaurierte Burganlage, deren Urfeste bereits die Templer im 12. Jahrhundert
dort angelegt haben um Stadt und die durchreisenden Pilger zu beschützen.
Nach so viel Vergangenheit,
zieht es mich wieder in die Gegenwart und weiter Richtung Westen.
Ich schaffe es trotz Hitze
bis nach Villafranca del Bierzo und habe damit eine gute Ausgangslage für den
morgigen zweiten Gipfeltag...
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Cruz de Ferro am Horizont |
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Freiluftherberge in Molinaseca |
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Kirche im Morgenlicht |
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Gelb und Lila begleiten mich durch die Berge |
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Kreuzritterdenkmal in Ponferrada |
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Manjarin Aussteigerdorf heimlicher Kreuzritternachfolger |
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Morgendlicher Andrang am Eisenkreuz |
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Ich war auch da |
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